Wie man am Rennrad nicht erfriert

Frühjahr, Herbst und Winter sind Bekleidungstechnisch schwierige Zeiten am Fahrrad. Ich habe für mich eine ausgezeichnete Kombi gefunden, die mich bis unter 5 Grad Außentemperatur nicht im Stich lässt. Hier meine Liste mit der zugehörigen Kälte-Priorität.

1. Finger

Gute Handschuhe sind bei kaltem Wetter essentiell und daher erste Priorität auf der Shopping Liste. Wer schon mal durchgefrorene Hände hatte wird das bestätigen.

Meine Crossover Gloves von Percy Mash machen diesen Job wirklich fast schon zu gut. Daher habe ich für Temperaturen über 10 Grad noch dünnere Handschuhe von Odlo.

2. Zehen

Eigentlich gleichzusetzen mit den Fingern aber bei mir etwas weniger empfindlich sind die Zehen. Ich habe damit gerechnet, dass ich diese Neopren-Hüllen in XXL durch den wirklich wirklich kleinen Schnitt nach einer Saison bereits auseinander gerissen haben werde. Meine Castelli Überschuhe habe ich aber nun schon Ewigkeiten und sie machen erstaunlicher Weise immer noch einen guten Job.

Überschuhe ziehe ich immer an wenn mit längeren Abfahrten bei niedrigen Temperaturen zu rechnen ist oder die Temperatur unter 10 Grad sinkt.

Je kälter die Außentemperatur wird umso wichtiger ist auch die Bewegungsfreiheit der Zehen. Wenn man den Schuh etwas lockerer fährt und regelmäßig seine Zehen bewegt kann man sich auch bei unerwartet kaltem Wetter lange warm halten.

3. Kopf

An den Ohren spürt man die Kälte immer bereits nach den ersten Metern am Rad. Eine dünne Haube, ein Stirnband oder mein spezielles Winter Cap wirkt hier mit wenig Stoff bereits Wunder.

4. Beine

Ich bin eigentlich immer lange in die kalte Saison unten rum kurz bekleidet gefahren. Bis mir fachmännisch erklärt wurde, dass das wohl für die Gelenke nicht sehr gut ist. Durch gutes Einpacken und selbst erzeugte Körperwärme mag einem zwar mollig sein aber die Gelenke können sich gerade im Fahrtwind nicht warm halten.

Abhilfe schafft hier eine leicht gefütterte lange Radhose. Zuerst hatte ich ein Modell von Vaude bestellt, mit dem ich in keinster Weise glücklich war. Schließlich habe ich wieder zu meinem Lieblingshersteller Löffler gegriffen und bin mit der Bike BIB Tights überaus zufrieden. 

5. Oberkörper

Wenn man Punkte 1-4 bereits am Körper trägt kann man quasi schon oben ohne fahren. Generell gilt, wer seinen Core schön mollig hält hats auch an seinen Extremitäten gemütlich warm. Das gilt aber eben nur so lange man sein Trikot nicht durchgeschwitzt hat. Und damit wären wir hier beim Knackpunkt, man sollte sich mindestens so warm anziehen nicht auszukühlen aber auch so kalt um nicht dadurch unnötig ins Schwitzen zu kommen. Daher gilt hier für mich, weniger ist mehr und für den Notfall vielleicht noch eine extra Schicht oder Armlinge mit einpacken.

Ich bin ein  absoluter Fan von meinem GORE WEAR Herren Thermo Fahrrad-Trikot. Man kann darunter noch eine Schicht anziehen und durch den durchgehenden Reißverschluss das Trikot als Jacke an und aus ziehen. Durch die leichte Fütterung und die Windabweisende Eigenschaft hält es alleine bereits sehr gut warm. Und was in der Kategorie teilweise schwer zu finden ist, das Trikot hat Trikottaschen ohne denen ich keine coolen Selfies machen könnte ;)

6. Notfalls

Wer es besonders sicher haben möchte kann sich noch zusätzlich ein Gilet einpacken. Und wenn man es selbst schon nicht braucht ist meistens einer der Freunde am erfrieren...
Ich bin zwar von der Qualität meiner Castelli Vest nicht besonders überzeugt aber besonders in der Übergangszeit ist dieses klein zusammenlegbare gelbe Teil Gold wert.

Und für alle die gerne sich oder Freunde im Fall des Falles einen Dienst erweisen möchten kann ich nur die HEAT COMPANY Fußwärmer ans Herz legen. Die passen locker in die Trikottasche und man kann sie einfach vor oder auch noch während der Tour auf Socken oder in Handschuhe kleben.