Spirits of Spain


Schon irgendwie zur Tradition geworden suchen wir, das ist in diesem Fall ein trinationaler Freundeskreis aus Österreich, Belgien und Holland, via digitalem Flurfunk eine Basis für ein Gettogether. Kernkriterien dabei sind:

  • Gute Anbindung an Brüssel, Schiphol und Wien
  • Örtliche kulinarische Highlights
  • Privater Pool
  • Je näher zum Meer umso besser
  • Rennradtauglichkeit
  • Niedriges Preisniveau
So zieht es uns nicht zum ersten Mal zu Beginn des Sommers in den Süden Europas. Genauer gesagt an die Costa del Sol. Die Flüge sind seit Airberlin (RIP) nicht mehr so top aber der Rohschinken, Gin und San Miguel in Spitzenqualität und zu top Preisen vorhanden um sich trotzdem wie Gott in Frankreich fühlen zu können. So mussten wir dieses Mal mit Lauda hin und Wizz zurück fliegen.


Auch dieses Mal habe ich für Reifenpannen wieder meine SKS Airchamp mit, welche ich wegen der Gaskartusche anmelden wollte. Dazu habe ich mit den Airlines Kontakt aufgenommen.
Bei Lauda/Ryanair hat mir ein witziger Kerl im Chat erzählt, dass das mit ihnen nicht möglich ist. Als ich ihn darauf hingewiesen habe dass das aber eigentlich laut IATA ja eigentlich ginge und fragte ob Ryanair eben diese Regeln nicht akzeptiert meinte er ich würde ihm Worte in den Mund legen.


Von Wizz habe ich bis jetzt keine Antwort auf mein Mail erhalten. Daher habe ich einfach Gerät samt Kartusche ins Gepäck und gespannt darauf gewartet am Flughafen ausgerufen zu werden. Niemand hat sich beschwert.


Eine Finca von Airbnb in Torrox (30 Minuten östlich von Malaga) hat es uns dieses Mal angetan. Wir wurden von der mundwässernden Beschreibung nicht enttäuscht, sogar der Bikebote war (nachdem er her gefunden hatte) ob der Aussicht sprachlos. Da haben wir die etwas suboptimal funktionierende Poolpumpe und andere Kleinigkeiten leicht verziehen. Den Rest für unser Glück, also hauptsächlich San Miguel und feinste Zutaten für Tapas haben wir uns im Mercadona im Tal (die Finca liegt auf 350m) besorgt.


Natürlich mussten wir als Erstes unsere Lieblingstapasbar in Malaga besuchen bevor wir endgültig die Finca bezogen. Das und der Minimarket in Torrox Costa haben uns am Anreisesonntag vor dem Verhungern bewahrt. Naja, vielleicht haben die Churros mit Puddingdip im Casa Aranda auch ein bisschen beigetragen aber hey Carboloading ^_^


Bike2Malaga ist nicht zum ersten Mal die Wahl für meinen Leih-Boliden und ich bekomme daher bereits einen super Treuebonus und natürlich wie jeder Kunde dort ein top Bike angeliefert. Etwas problematisch ist zwar jedes Jahr die Anlieferung aber das liegt an der zuverlässig falschen Navigationsanweisung von Googles Maps. Mit einer von mir vorgeplanten Route und telefonischer Unterstützung haben wir es aber bisher immer noch geschafft. Leider ist die Zufahrt unserer Finca auch so gar nicht Rennradtauglich weil teilweise ohne Asphalt und BRUTAL steil.


So hab ich das Bike in unseren Citroen C3 geworfen und 20 Minuten den Berg runter gekarrt bevor ich gestartet bin. Der C3 sah bei der Rückgabe entsprechend dreckig aus, laut freundlichem Goldcar Mitarbeiter hatten wir dennoch nicht das dreckigste Auto. Damit waren wir offiziell froh, dass unser Gewissen nicht einen Deut zu wenig schlecht war um es vorher zu waschen.
Den C3 haben wir übrigens zum Dumpingpreis von 11€ samt zweitem Fahrer bei Goldcar
erstanden. Die 1200€ Kreditkartengarantie (steht natürlich im Infomail) die dafür fällig war "you won't get a car for only 10€", wenn man am Schalter nicht 150€ für die Vollkasko hinlegt mussten wir erstmal zusammenkratzen. Unser holländischer Freund hat prophezeit, dass in so einem Fall die Autovermietung einen Typen auf einem Moped schickt der dir das Auto vermöbelt damit sie deine Kohle behalten können... Schlussendlich haben sie trotz voll getanktem Fahrzeug noch 15€ nachverrechnet.


Kilometer habe ich vertikal einige gesammelt. Wenn man in der Gegend östlich von Malaga unterwegs ist gibt es nur die Küstenstraße ohne zusätzliche Höhenmeter. Im Norden wird das Wegenetz von einem Bergmassiv begrenzt und so geht es gleich mal ordentlich bergauf. Durchschnittliche 5% Steigung sind da gern mal drin. Ich hatte aber auch richtig Lust aufs Klettern, daher bin ich an der Küste moderat gecruiset und immer eine Runde über die extrem ruhigen Bergstraßen gefahren.

Auch das Temperament der Spanier möchte ich hier nochmal extra erwähnen. Wenn man hier unangenehm überholt wird, dann ist es immer ein Leihwagen. Richtig entspannt und sicher ist demnach die Tour.

Das mit der Navigation sollte man bei der Routenplanung hier unbedingt berücksichtigen. Eine Straße ohne Namen ist in der Regel ein geschotterter Weg oder schlimmer. Am letzten Tag hab ich eine solche nach einem super Anstieg für die Abfahrt gewählt. Nach etwas Luft auslassen, ein paar kurzen Tragestellen wegen der Auswaschungen und bisschen Pipi in der Hose wegen Angst vor Plattfuß, Sturz und noch schlimmerer Straße war ich aber wieder auf Asphalt unterwegs, also nur halb so schlimm. Sind die Straßen asphaltiert sind sie aber top in Schuss.


Ursprünglich geplant wäre eine Rennradtour nach Granada und ein bisschen Sightseeing dort aber das Rennrad habe ich wegen der Streckentopologie dann doch gegen einen Restday im Auto getauscht. Granada ist ruhig und nicht zu touristisch. Ein wenig Spazieren, Shopping und gute Tapas später sind wir dann wieder zurück zur Finca.



Meine Rennradtouren: