Stand up Paddle ist gleich SUP?

Prinzipiell ja aber mir ist keine bessere Überschrift für meinen Vergleichstest eingefallen.

Ich bin jetzt schon seit 2016 ein Stand-Up-Paddler und bisher immer mit meinem Jobe Aero 10.0 unterwegs gewesen. In Kroatien, auf der Donau und mehreren Seen hat es eine gute Performance abgelegt. Jetzt habe ich mir ein neues zugelegt und ich möchte für euch festhalten warum.


Jobe Aero

Für 599,- gabs/gibts bei Jobe mit dem Aero samt Rucksack, Pumpe, Leash und Paddel einen guten Deal. Insgesamt habe ich damit rund 70 Kilometer ohne Defekt oder ähnliches zurückgelegt.

Lediglich der fehlende Geradeauslauf hat mich fertig gemacht. Leider habe ich als SUP-Neuling beim Kauf weniger auf die Ausstattungsdetails und mehr auf den Preis Acht gegeben.
Das Jobe ist als Allround SUP mit drei kurzen nicht austauschbaren Hartgummi-Finnen ausgestattet. Ein Vorteil davon ist, dass man damit auch in sehr seichtem Wasser wie zum Beispiel in Ufernähe fahren kann ohne zu fürchten sich die Flosse zu killen. Dadurch ist es auch sehr leicht zu Manövrieren, was bei Hindernissen wie Schwimmern super ist.
Um geradeaus zu fahren muss man aber sehr häufig die Seiten beim Paddeln wechseln und auch ein C-Schlag bringt da nicht sehr viel Besserung.


Am Deck des Jobe fehlt leider auch eine Möglichkeit Dinge wie zum Beispiel ein Drybag zu verschnüren. An der vorhandenen Öse kann man zwar was anhängen aber so toll wie ein Gepäcknetz ist das dann auch nicht. Das hat mich schlussendlich dazu gebracht online danach zu suchen wie man mit Aufkleben von Finnen-Box und Ösen diese beiden Probleme beheben könnte.

Scubaboard

Da sich die Lösungsmöglichkeiten dafür in Grenzen hielten und meistens eine Spachtel wie Heißluftfön beinhalteten bin ich im Real Life zu Scubaboard gegangen und habe mich beraten lassen.

Die Beratung war super und so habe ich innerhalb weniger Tage mein altes SUP verramscht und mir dort ein neues Set bestellt. Achtung Leute, niemand auf Willhaben ist bereit mehr als für ein Hofer-SUP zu bezahlen.
Mario war sehr zerknirscht, dass er keines lagernd hat (und ich hab mich auf mindestens 2 Wochen Lieferzeit gefasst gemacht). Dann hat er mir erzählt, dass er Dienstags bestellen kann und das Board dann vielleicht schon Donnerstag da ist, es aber sein könnte, dass es auch erst nächste Woche kommt. Ich hab ihm meine Bankomatkarte entgegen gestreckt.

Fanatic Pure Air

Für alle die es nicht wissen, Fanatic hat seinen Sitz in 4591 Molln, was schon sehr sympathisch ist. Jetzt bin ich also nach ganzen 2 Tagen Wartezeit Besitzer eines Fanatic Pure Air Touring in 11.6" Länge. Möchte man nicht wie ich ein spezielles Paddel dazu hält sich das Fanatic aus dem Geschäft in der Preisregion des vergleichbaren Jobe Duna SUPs. Bei Fanatic muss/kann Paddel und Leash separat gekauft werden.


Pumpe

Beim Aufblasen des Pure Air kommt man natürlich mit der Pumpe gleich mal auf du und du. Die ist mit einem Doppelhub ausgestattet. Dadurch bekommt man am Anfang schneller mehr Luft ins Brett, was bei 300 Litern Volumen ganz gut ist. Danach schaltet man auf Einzelhub um. Die Arbeit um auf Druck zu kommen wird dadurch aber nicht leichter.
Negativ ist mir dabei aufgefallen, dass der Schlauch bei höherem Druck von der Pumpe abhüpft. Bei Jobe wurde das sehr gut statt mit einem steilen Gewinde per Bajonett gelöst, welches hält. Griff und Fußablage sind bei Fanatic ergonomischer geformt.
Das Jobe war bei mir in 6 Minuten voll und für das Fanatic brauche ich nun 9 Minuten Pre-Paddel-Pump-Workout.


Paddel

Auf Grund der ausführlichen Beratung hab ich mich zwar für das günstigere Pure Air entschieden aber ein teureres 35% Carbon-Paddel gegönnt. Bei meinem Jobe war ein Alu-Paddel mit Kunststoff-Blatt mit dabei. Das neue Paddel besitzt neben dem Gewichtsvorteil ein kleineres GFK-Blatt. Durch die kleinere Oberfläche bewegt man weniger Wasser, wodurch man seine Paddelrate erhöhen aber auch weniger Kraft dabei aufwenden muss. Sportlicher eben.


Gleiten

Aufgeblasen sieht man dann auch sehr gut den 1,6" aka 30 Zentimeter Größenunterschied.
Dank längerem, schmäleren Board und der abnehmbaren Finne ist der Geradeauslauf herrlich. Dadurch wird natürlich der Wendekreis und die Manövrierfähigkeit schlechter. Das kann man durch Technik ausgleiche, sollte man aber im Kopf behalten, wenn man auf Schwimmer trifft.
Die zusätzliche Dicke von 5 Zentimetern und das Mehrvolumen sind beim Mitnehmen eines Passagiers auch sehr viel besser.


Für alle die Drybags interessieren gibt es hier einen Vergleich von mir.