Großes Service meiner Profitec Pro 500

Als wir unsere Profitec Pro 500 gebraucht gekauft hatten bekam ich von meiner Freundin ein Kontaktverbot ausgesprochen.
Du schraubst das Gerät nicht auf! Und schon gar nicht bastelst du daran rum!
Die gute schickte sich aber immer mal wieder an ein kleines Geschäft auf die Holzplatte zu machen. Da diese feuchte Stelle nun zu einer Pfütze geworden ist, darf ich handeln. Diese Chance wird für eine Wartung und eventuell einem kleinen Update genutzt.


Zuerst das Gerät unbedingt abkühlen lassen. Und von der Spannungsversorgung trennen. An dieser Stelle sei vorgemerkt, dass diese "Anleitung" nicht vor gravierenden Fehlern bewahrt ;)

Belüftungsventil

Den ersten Blick auf das Innenleben erhält man durch lösen der 4 Inbusschrauben unter der Tropftasse. Hier habe ich auch einen potentiellen Kandidaten für das Leck identifiziert. Das Belüftungsventil hat bei mir nicht mehr richtig geschlossen und daher leicht geblubbert. Dieses kann man einfach abschrauben, zerlegen und schmieren. Als Schmiermittel habe ich das meiner Graef Schneidmaschine beiliegende Fett genommen. Danach war Ruhe im Karton und ich habe festgestellt, dass nach der Reparatur der Kesseldruck viel langsamer fällt und der Dampf viel stärker ist.


Hut ab

Das entfernen der Haube gestaltet sich auch einfach. Man muss dazu vorerst 2x Inbus innen Links und Rechts lösen.


Danach 4x Inbus auf der Bodenplatte. Die anderen sollten dran bleiben, da sie das Innenleben festhalten.


Dichtung

Auf der rechten Seite habe ich dann auch gleich das Leck gefunden. Kalkspuren und Tropfenbildung nach dem Einschalten haben mich schnell zur O-Ring Dichtung der Heizung geführt.


Auf Nachfrage bei Profitec wurde mir ein Onlineshop ans Herz gelegt. Es sei angemerkt, dass das Ersatzteil einen Bruchteil des Versands ausmachte, so hab ich einfach noch ein paar Kilo Kaffee dazu bestellt.
Gerne können Sie Ihre Ersatzteile unter www.avola-coffeesystems.de bestellen.
Um die Dichtung zu tauschen müssen nur die elektrischen Kontakte getrennt und 3 Muttern gelöst werden.


Danach lässt sich der Heizstab ohne weitere Demontagearbeiten ausfädeln und die Dichtung ersetzten. Bei der Gelegenheit hab ich auch einen prüfenden Blick ins Innere des Kessels geworfen und nichts suspektes wie Rost oder andere Ablagerungen festgestellt.


Die Dichtung steht ihr Leben lang unter Druck und Hitze. Das kennt man ihr nach dem Ausbau auch deutlich an. Sie hat sich komplett verformt und so weit "angepasst", dass sie schließlich undicht wurde.


Am Ende bleibt einem nur noch alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenzubauen und sich wieder über seine nun selbst reparierte Kaffeemaschine zu freuen.


Updates

Das Vorheizen meiner Kaffeemaschine übernimmt bekanntlich ein smarter Timer. So kann ich nicht nur in der Früh nach dem Aufstehen sofort Zapfen, sondern auch wenn ich nachhause komme bereits vorab einschalten.

Die Steckdose von TP-Link leistet hier anstandslos ihren Dienst. Sie ist halt zum einen nicht die schönste Lösung und zum anderen ist seither mein Kippschalter auf der Maschine ein "do not touch" Bereich. Daher habe ich mir überlegt, dass ich doch einen solchen smarten Helfer einfach in der Maschine integrieren könnte.


Dazu habe ich mir einen Sonoff besorgt. Der wurde mit steckbaren Anschlüssen ausgestattet um ihn ohne Änderungen an der Elektrik der Maschine einbauen zu können. Den Kippschalter habe ich durch einen optisch identen mit Tastfunktion ersetzt und mit dem Sonoff verbunden.

Jetzt hat meine Maschine nicht nur den smarten Timer integriert, ich kann sie auch mit einfachem Tasten des Kippschalters an und ausschalten.

Fin

Kleiner "Pro"-Tipp am Schluss. Stellt euch ein niedriges Gefäß unter die Tropftasse. Damit habt ihr nie wieder eine Sauerei, wenn ihr gerade die Tropftasse ausleert. Das bisschen Wasser das sich darin sammelt verdunstet von selbst.


Ja und am Ende hab ich sie auch mal wieder geputzt. Sogar die Chrompolitur hab ich dafür ausgepackt...