FB2 Perfektionstörn

Um nach der bestandenen Theorieprüfung fit für den Praxistest zu werden haben wir uns eine Woche Intensiv-Training gebucht.


Eines vorweg, das Schiff war keine Perle. Mit Bugstrahlruder und Radar ist es zwar für einen Ausbildungstörn gut ausgestattet aber der Zustand des Boots hat doch Luft nach oben gelassen. Man kann hier natürlich auch einwenden, dass der kaputte Radarplotter und der gerissene Dieseltank einen auf unerwartetes Vorbereiten. Richtig repariert wurde davon zwar nichts aber im freundlichen Umgang mit dem Charterpersonal sind wir jetzt geschult.


Zusätzlich dazu müssten die ausgelutschten Segel, klemmenden Holepunkte, das fehlendes Geschirr und die klappernde, nicht zu fixierende Badeplattform jetzt nicht unbedingt noch oben drauf kommen. Aber auch das haben wir gelernt zu meistern.


Man hat in dieser Woche die Chance die komplette Praxis aufzusaugen und alle Manöver zu üben. Ausgangspunkt dafür ist die ACI Marina Pomer. An Seezeichen und Leuchtfeuern mangelt es in dem Gebiet genauso wenig wie an Häfen die man zum Beispiel in der Nacht ansteuern kann.


Wir haben in der Woche also intensive Turnplanung, Kartenarbeit, Logbuchführung, Radarnavigation und noch vieles mehr üben und festigen können. Am Ende der Woche hat auf jeden Fall jeder sein liebstes (Prorer siehe oben) und meist gehasstes (Sektorenfeuer Pomer) Leuchtfeuer.


Der Hafen bietet mit einer langen Mole auch einen sehr guten Platz um alle Hafenmanöver bis zur Perfektion durchzuführen. Bewusst muss einem dabei aber schon sein, dass bei 7 Auszubildenden an Board ein Tag im Schnelldurchlauf vorbei ist und man wohl jedes Manöver 2 mal selbst fahren können wird. Wer hier noch mehr braucht muss gegebenenfalls eine weitere Woche buchen.


Das Wetter war Mitte Oktober auch auf Training gestellt. Mit starkem Wind und Wellengang konnten wir testen wie sich Seekrankheit anfühlt und auf welcher Seite man die Fische am Besten füttert. Als Geheimwaffe hat sich hier Neo-Emedyl herausgestellt aber zu spät eingenommen hat man auch nichts mehr davon. Das Thema Ölzeug ist bei angehenden Skippern auf Grund des Preises immer heiß diskutiert. Nach dieser Woche war sich jeder an Board darüber einig, dass jeder investierte Euro gut angelegt war.


Der Stützpunkt in Pomer bietet mit einem Restaurant und sauberem Sanitär eine gute Ausgangsbasis. Die Vorräte füllt man im 10 Minuten entfernten Supermarkt auf. 


In den 690€ die das kostet ist der Anteil an der Bordkassa sowie die An-/Abreise (der Skipper ist davon anteilig frei zu halten) heißt es. Also was kostet das jetzt in echt? Ich habe hier mal die Kosten zusammengestellt.

 690€ - Törnkosten
~ 70€ - Strom für 1200km Hin/Retour
~100€ - Maut Kroatien/Österreich
~300€ - Boardkassa

Die An-Abfahrt ist natürlich mit mehreren Personen im Auto günstiger hinzubekommen Aber insgesamt muss man um die 1100€ dafür einplanen.